Wissenswertes zu Konturmarkierungen für Festaufbauten
Lesen Sie nachfolgend, welche Konturmarkierungen sich für Festaufbauten eignen und wie Sie diese korrekt aufbringen können.
Für welche Festaufbauten sind Konturmarkierungen verpflichtend?
Festaufbauten sorgen für den geschützten Transport von Materialien auf LKW, Anhängern oder Transportern. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen und Varianten, wobei sie (im Gegensatz zu Planenaufbauten) aus einem festen Material (wie eine Art „Kasten“) bestehen. Um Unfälle zu verringern oder zu vermindern müssen die Festaufbauten mit einer Konturmarkierung gekennzeichnet werden. Die Konturbänder (auch Umrissmarkierung genannt) werden je nach Typ an den Seitenflächen und am Heck von bestimmten Fahrzeugen oder Anhängern aufgebracht.
Für folgende Fahrzeuge ist die Umrissmarkierung verpflichtend:
- Fahrzeuge zur Güterbeförderung (Fahrzeugklasse N), die länger als 12 m und schwerer als 7,5 t sind
- Bei Anhängern (Fahrzeugklasse O) ab 3,5 t Höchstgewicht
Bei den nachfolgenden Fahrzeugen können Konturmarkierungen aufgebracht werden:
- Fahrzeuge zur Güterbeförderung (Fahrzeugklasse N), die höchstens 12 m lang und 7,5 t schwer sind
- bei Anhängern mit einem Gewicht zwischen 0,75 t und 7,5 t
- PKW mit mehr als 8 Sitzplätzen (außer dem Fahrersitz)
Bitte beachten Sie: Bei Kraftfahrzeugen zur Personenbeförderung, also PKW, mit höchstens acht Sitzplätzen außer dem Fahrersitz, ist eine Kennzeichnung mit einer Konturmarkierung verboten.
Wie werden Konturmarkierungen an Festaufbauten aufgebracht?
Festaufbauten auf LKW oder Anhängern müssen durch eine Voll- oder Teilkonturmarkierung gekennzeichnet werden. Welche Umrissmarkierung verwendet werden muss, hängt von der Klasse und den Maßen des Fahrzeuges ab.
Vollkonturmarkierungen
Vollkonturmarkierung bedeutet, dass der Umriss des Fahrzeuges (seitlich und am Heck) vollständig mit einer durchgehenden oder segmentierten Konturmarkierung bzw. Linien gekennzeichnet wird. Segmentierte Linien dürfen verwendet werden, wenn der Abstand zwischen zwei Markierungen weniger als 50 % der kürzesten Seite der Markierung beträgt. Sie muss an Fahrzeugen der Klassen N2 (mit einer Höchstmaße von mehr als 7,5 t), N3, O3 und O4 mit einer Breite größer 2.100 mm hinten angebracht werden.
Teilkonturmarkierungen
Unter einer Teilkonturmarkierung versteht man die Markierung der gesamten Fahrzeuglänge- und breite sowie der unteren und oberen Ecken mittels einer durchgehenden oder segmentierten Linie. Die Ecken werden mit zwei Linien, die im rechten Winkel zueinanderstehen und eine Länge von mindestens 250 mm haben, markiert. Eine Teilkontur-Markierung muss an Fahrzeugen der oben genannten Klassen (N2, N3, O3 und O4) ab einer Fahrzeuglänge von 6.000 mm seitlich angebracht werden. Eine Teilkontur-Markierung darf aber immer auch durch eine Vollkontur-Markierung ersetzt werden.
Die Gesamtlänge der horizontal angebrachten Konturmarkierung muss mindestens 80% der Fahrzeugbreite betragen. Die Markierungen sind min. 250 mm und max. 1500 mm über dem Boden anzubringen. Seit dem 10. Juli 2011 besteht übrigens eine Ausstattungspflicht für Neuzulassungen.
Welche Farben dürfen an welchem Fahrzeugteil verwendet werden?
Die farbliche Wahl der Konturmarkierung für Fahrzeugseiten und Fahrzeugheck ist in der UN ECE R 48 im Absatz 5.15 festgelegt. Demzufolge wird eine gelbe und weiße retroreflektierende Konturmarkierung zur seitlichen Kennzeichnung eingesetzt. Zur Markierung des Hecks werden dagegen ausschließlich gelbe und rote Umrissmarkierungen verwendet.
Reinigung und Anbringung von Konturmarkierungen
Bevor Sie die Konturmarkierung auf das Fahrzeug oder den Anhänger aufbringen, sollten Sie den Untergrund mit einem Untergrundreiniger säubern. Bitte beachten Sie, dass die Konturmarkierung erst bei einer Temperatur zwischen 10 und 35 °C optimal haftet. Sollte die Umgebungstemperatur kälter ausfallen müssen Sie den Untergrund mithilfe von Heißluft (z.B. mit einem Föhn) kurz erwärmen. Kleben Sie die retroreflektierende Folie nicht über Kanten oder Sicken. Diese Bereiche sollten lieber ausgespart werden oder Sie schneiden die Folie an der Stelle etwas ein. Verkleben Sie die Konturmarkierung auf keinen Fall überlappend und lassen Sie diese nach dem Aufbringen etwas „ruhen“, damit der Kleber sich vollständig entfalten kann.
Grobe Schmutzpartikel entfernen Sie am besten mit klarem Wasser. Anschließend können Sie die Umrissmarkierung mit einem Mix aus Spülmittel und Wasser reinigen. Tragen Sie dafür die Mixtur auf einen Schwamm oder eine weiche Bürste auf. Spülen Sie abschließend den Bereich wieder mit Wasser klar.
Um die Haltbarkeit der Konturmarkierung auf Dauer gewährleisten zu können sollten Sie auf aggressive Reiniger lieber verzichten und mit Hochdruck Dampfreinigern vorsichtig umgehen. Wir empfehlen bei Dampfreinigern einen maximalen Druck von 80 bar und eine Höchsttemperatur von 60 °C. Halten Sie unbedingt eine Mindestdistanz von 1m zwischen Reinigungsdüse und Konturmarkierung ein. Bitte beachten Sie zudem die Angaben des jeweiligen Herstellers.